Mittwoch, 17. Juni 2009

I WAS THERE!

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I WAS THERE. YEAH! Es war der schönste Urlaub, den ich mir hätte vorstellen können. Island ist wohl das coolste, bizarrste und abgefahrenste Land, das ich bisher besucht habe. Den liebsten Dank an meine Eltern, das sie das für mich möglich gemacht haben. Eine ganz lieben Gruss an Martin nach Husavik – and the experience with these Lottelummieggs. Ich würde sofort wieder los und ich bin mir sicher, ich war auf keinen Fall das letzte Mal auf Island. Das nächste Mal habe ich mir vorgenommen mit dem Kajak die Westfjorde zu umschippern und den Norden noch unsicherer zu machen, denn der hat mir am besten gefallen. Außerdem muss ich noch reiten, Skidoo auf dem Gletscher fahren, mit dem fetten Jepp, den ihr weiter unten seht, über das Hochland, Riverrafting,...

Schönster Ort: Husavik / dicht gefolgt von Akyreyri (Norden)
Schönster Wasserfall: Dettifoss (Norden)
Bestes Essen: Gamli Baukur, Husavik (Norden)
Beste Unterkunft: Askot Guesthouse, Reykjavik (Norden)
Schönster Tag: Sonntag, 06.06.09 am Myvatn/ Geothermalgebiet/ Vulkan Krafta / Geothermalbad/ Husavik mit Mitternachtssonne
Beschissenste Straße: F irgendwas Richtung Porthmörk

Ich würde jeden eindeutig den Norden ans Herz legen. Dort kann man Island noch besser selber erfahren und hat angenehme Touristen. Den Südwesten kann man sich fast sparen. Es ist zwar cool da gewesen zu sein, aber mich würde erstmal nichts mehr dorthinziehen. Ich kann nicht sagen, was mich am meisten beindruckt hat. Ich würde fast behaupten, Island kann nicht enttäuschen, aber man braucht defintiv viel viel viel Zeit, um alles zu erfahren, denn man hat Unmengen an Möglichkeiten zu wandern oder anderes zu unternehmen. Und diejenigen, die wie ich immer gedacht haben, die Musik von Sigur Rós ist DIE Beschreibung für die Landschaft, den muss ich fast enttäuschen. Vielleicht ist sie das im Winter, wenn es verschneit, eisig und dunkel ist, aber jetzt, wo die Sonne nichtmal untergeht, paßen AC/DC um Längen besser zu den Eindrücken. Irgendetwas zum ausflippen.

Day 11

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Der letzte offizielle Touritag im Touriparadies um den Wasserfall Gullfoss, den Geysir Strokkur und dem Nationalpark Þingvellir.
Irgendwie möchte ich gar nicht soviel Worte verlieren, denn ich würde unser Gaga-Verhalten eher der Erschöpfung zusprechen. Es ist wie mit Fingernägeln. Es gibt diesen einen Tag, andem sie DEFINTIV zu lang und unerträglich sind, wobei man am Vortag noch dachte... "Och, geht doch noch." Der Süd-Westen Island war dann eben nicht mehr soooo schön, wie Westen/Norden/Osten/Süden. Eher flaches Land und streckenweise sogar eine Mischung aus Holland und Süditalien. Die Autos wurden mehr, die Besiedlung dichter und die Touris exzentrischer. Auf dem Weg zum Gullfoss und Strokkur, sind wir am Geysir erstmal vorbeigefahren, weil es mal wieder dampfte, aber um die Rauchsäulen gefühlte 300 Menschen knipsten. Eh ne nöööö, schon gesehen... bloß weg hier, aber plötzlich waren wir schon beim Gullfoss und der Strokkur eeiiigentlich auf dem Weg davon. Mhmmm... Gullfoss Gullfoss tief im Tal... - wer ist der schönste Wassafaaall? Du natürlich lobte unser Führrrerrr. Ausgebaute Wege, Treppen und Touris in FlipFlops. Mir schwirrte die ganze Zeit "Losing My Edge" von LCD Soundsystem im Kopf herum. "I WAS THERE" – "Ich war da." Genauso wie ich sagen kann, ich habe mal Paul Weller gesehen, obwohl ich nichtmal ein Lied ausgehalten habe, kann ich jetzt sagen: Ich war beim Gullfoss. Knips.
Beim Geysir, obwohl wir noch keinen gesehen hatten, erging es uns leider ähnlich. Er spuckt alle 6 Minuten. Wir haben 12 min mit 80 Augen geteilt und sind dann weiter. Zum Pingvallavatn und Pingvellir. Hier wurde die Landschaft dann auch wieder attraktiver. Am Pingvellir kann man beobachten, wie die eurasische und amerikanische Kontinentalplatten aufeinanderstoßen. Oberirdisch, denn es ist eine Art Canyon, der an der höchsten Stelle bis zu 40m Tiefe misst. Einmal im Jahr gab ist hier eine Volksversammlung, bei der Gesetze erlassen wurden. Es wurde gerichtet, gefeiert und Handel betrieben. Es ist also nicht nur landschaftlich spannend, sondern auch geschichtlich und kulturell. Die Talsenke verbreitert sich jedes um 1 cm in jede Richtung. Im Vergleich zu meinem Vater seht ihr, wie groß sie ist. Leider auch zu viele Touris. Wußten wir aber, kann man sich dann ja drauf einstellen.
Gegen Abend gings dann zurück nach Reykjavik und passend zum Schluß wurden wir mit strömenden Regenschauer empfangen. Da fährt man doch gerne in den Sommer oder Halbsommer oder wenigstens Etwaswärmeralsislandsommer. Wieder bei Arna, wo wir schon unsere erste Nacht verbracht hatten. Ein dickes Bett, ein Laken, Federbettwäsche und Weichspühlerhandtücher NIIICE!

Day 10

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In unserer Unterkunft Nähe des Hekla lernten wir einen netten isländischen Hilfsarbeiter kennen, der wohl auf dem Hof des Sohnes der Besitzerin unter der Woche arbeitet. Wir erzählten ihm, wo wir schon waren und er uns vom Landmannalauger, einem weiteren Nationalpark, der mir auch von Begriff war. Martin erzählte davon und das wir eigentlich noch dorthin müssten. Ich selbst hatte darüber gelesen und die schönen Bilder gesehen, wollte jedoch meinen Eltern nicht noch so eine Marterstrecke wie am Tag zuvor zumuten. Landmannalauger liegt im Hochland Islands, wenn auch am Rand, aber es führen dort laut Straßenkarte nur Schotterpisten hin, von denen zwei reichlich Fuhrten haben.

Egal, weiter gehts. Familie Janssen zeigt sich weiterhin schmerzfrei. Unsere Reise wurde jäh durch einen weiteren Platten (zum dritten Mal hinten links) unterbrochen. "Übler Hattrick!", wie Sandra smste. :) – Ich spuhl die Unbequemlichkeiten mal vor und setze mit der Abfahrt der geteerten Straße wieder an. Kurz darauf waren wir komplett umgeben von Asche... Ascheberge, Ascheboden, Aschestraße, Aischegesängen von Mutti... Mutti gefiel der Mond nicht so recht, ich hatte wiedermal totalen Spaß. Das was ich meine, sieht man gut auf den letzten Bildern. Mit 20 km/h arbeiteten wir uns langsam voran und irgendwann konnte man Landmannalauger dann auch schon erahnen. In der Ferne lagen grüne, rote, gelbe Bergspitzen. Hier und da dampfte es und wieder mal wieder mal alles total bizarr. Ich habe ernsthaft selten sowas Cooles gesehen. Es ist so unglaublich schön und strange gleichzeitig, weil man sich zuvor nicht vorstellen konnte, dass sowas ganz ohne Menschenhand entstehen kann. Die Farben der unterschiedlichen Gesteinsschichten, der Schwefelablagerungen und der Moose, abermals. Dazwischen Schneeflecken. Man möchte weinen und lachen vor Glück.

Da wir uns am Vortag allesamt die Schuhe eingenäßt hatten, konnten wir nicht großartig durch die Lava krakseln, obwoh Landmannalauger dafür prädestiniert ist. Nur die Ankunft an der kleinen Jugendherrberge und dem Touri-HotPot erschlägt das Glück eher, als es zu weiterhin zu erheben. Man möchte Island selber erobern und nicht von Nettigkeiten wie Bustouren oder Planken über Flüsse beholfen werden. Das erinnert eher daran, als ob die 30 Franzosen, die jauchzend zum HotPot stürmend nicht eher mit unterirdischen Fahrstühlen zum "Inbegriff von Freiheit" (Danke Steffi!) kutschiert wurden. Wie ihr auf dem einen Foto vielleicht erkennen könnt, sitzen dort Menschen in einem heißen Fluss mitten in der Natur. Wie ihr nicht sehen könnt, war der Fluss nach und vor dem mittelgroßen Badebecken voll mit Algen und unangenehmen anderen Zeugs. Bei dem Gedanken sich in ein heißes Wasser zu setzen, dass nur langsam fließt und in dem im Sommer jeden Tag bis zu 60 verschiedene Menschen nach 3 Stunden Busfahrt ungewaschen in Unterwäsche einsteigen... no thanks, me dunno want parasitos. Unser Führrrerrr wieß auch schon darauf hin, dass dort in den letzten Jahren Parasiten festgestellt wurden und man doch vorm Bad nochmal nachfragen sollte. Lassen wir den Bustouris also ihren hochverdienten Spaß und heben uns das Bad in wilder Natur für die HotPots auf, die nicht so leicht zugänglich sind, wie dieser. Ein cooler Anblick war es trotzdem, aber Herr Pingel und Frau Ekel sind eben manchmal stärker, als jeder Enthausiasmus.

Landmannalauger ist jedenfalls viel zu kurz gekommen, aber ich bin trotzdem erfreut darüber es überhaupt gesehen zu haben. Auf dem Rückweg sind wir noch bis Hveragerði gefahren, dass dafür bekannt ist Bananen, Tomaten, etc. in Gewächshäusern zu anzupflanzen und es allein durch die natürlichen heißen Quellen zu beheizen. Das war jedoch eher unspektakulär. Sowieso war langsam nach den ganzen Attraktionen die Luft raus und die Sehnsucht nach Gemütlichkeit und Verschnaufpause größer.

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